Afrika! - Botswana


7.7.2009 Bulawayo - Francistown

Die Grenzformalitäten dauern endlose 2 Stunden. Nachdem ich mich am Roadtax/Versicherungs-Schalter durchgewartet habe, schickt man mich wieder weg, weil ich keine Pula's habe. Es ist verboten, die lokale Währung einzuführen, aber man muß zwingend damit bezahlen. USD oder Euros werden nicht akzeptiert. Also renne ich zu einem zur Wechselstube umfunktionierten Wohnwagen und erstehe dort zu einem absurden Kurs zuzüglich 10% Kommission den Gegenwert von 100 USD. Und warte mich wieder durch die endlose Schlange. Es herrscht das totale Chaos, weil der Herr Kassierer kein Wechselgeld hat. Wenigstens kann ich passend bezahlen. Man verkauft mir zur Roadtax auch noch eine Versicherung, obwohl ich eine Comesa-Versicherung habe, die auch für Botswana gültig geschrieben ist, aber mir sind die paar Pula dafür den Aufstand nicht wert.
So schaffen wir es heute nur bis Francistown, wo wir es uns auf dem Campinggelände des Marang Hotels gut gehen lassen. Die Gruppe Südafrikaner, die neben uns ihr Lager aufgeschlagen haben, berichten Schlimmes über den Zustand der Pisten in den Makgadikgadi Pans. Sie sind nur mit Hängen und Würgen durchgekommen, aber ich mit meinem Truck sollte keine größeren Probleme haben. Das kann ja spannend werden!

8.7.2009 Francistown - Kubu Island

Ich tanke noch einmal voll - Diesel ist hier noch einmal billiger als in Simbabwe - und ich kann mit Kreditkarte bezahlen und so den absurden Umtauschkurs zuzüglich satter Kommission vermeiden. Zu unserer Überraschung läßt man uns an allen Veterinär-Sperrzäunen unbehelligt passieren, so daß Pipo völlig umsonst in seinem Versteck ausharren muß. Er ist nicht einmal beleidigt, als ich ihn wieder aus dem Klamotten-Staufach befreie, sondern gähnt und streckt und reckt sich, als sei er gerade eben aufgewacht.
Die Piste nach Mosu ist wie die weiter nach Mmatshumo in einem hervorragenden Zustand und erlaubt zügiges Vorankommen. Nur ist die Sicht auf die Salzpfannen leider nicht so gut - sie verstecken sich hinter Büschen und Hügeln. Leider. Aber Kubu Island soll traumhaft in den Salzpfannen liegen - dort werden wir sie dann ja in aller Schönheit betrachten können. Ab Mmatshumo wird die Piste mal (weich-)sandig, mal steinig. Vor allem aber eng. Links und Rechts und Oben kratzen die Bäume am Truck, ein herzzerreissendes Gequietsche am Lack. Die Tsitsane Pan, durch die die Piste führt, steht voll Wasser. Ich umfahre sie am Rand entlang - immer wieder sinke ich bedrohlich ein, nur Geschwindigkeit hilft. Stehenbleiben wäre fatal. Durch wachsweichen Untergrund erreichen wir schließlich den Veterinärzaun, an dem uns der Torwärter weitere schlechte Nachricht bringt. Die Sua-Pan steht voll Wasser, der Zugang nach Kubu Island ist 'difficult to impossible'. Wir sollen uns an die nördliche Pistenvariante halten. 3km weiter beschließe ich umzudrehen. So weit das Auge reicht steht die Piste unter Schlamm. Wir sind alleine unterwegs - weiterzufahren wäre schlichtweg dumm. Wir wollen an der Tsitsane Pan nächtigen - das reicht als Abenteuer, wir können ja in ein paar Wochen wieder zurückkommen, bis dahin sollten die Pans soweit abgetrocknet sein, daß ein Queren halbwegs gefahrlos möglich ist. Wir kommen allerdings nicht so weit. Ein paar hundert Meter vor dem Gate ist Schluß. Die rechte Fahrzeugseite sackt in Sekundenbruchteilen komplett ab. Ich sitze fest. Bis auf die Achsen. Na servus.
Jeder Versuch freizukommen verschlimmert die Situation nur noch. Der Torwärter kommt herbeigeeilt, ist aber auch ratlos. Sobald ich versuche, die Achsen freizuschaufeln, sinkt der Truck nur noch weiter ab. Er steht im Wasser. Mit 19° Schräglage. Es gibt in 20km Umkreis keinen Stein, nur vereinzelt Bäume, von denen man Äste besorgen könnte, sonst nur Gras, Schlamm, Sand und Mücken.
Der Torwärter telefoniert nach Hause. Und schickt eines seiner Kinder in die Behörde. Sie besitzt einen Traktor, die wahrscheinlich einzige Möglichkeit, den Truck wieder loszubekommen. Aber ob die Regierungsbehörde den Traktor herausrückt, ist fraglich. Heute ist es sowieso schon zu spät - der Traktor hat keine Beleuchtung, es ist bereits nach 15 Uhr, frühestens morgen ist eventuell Hilfe zu erwarten.
Wir richten uns auf eine 'schräge' Nacht ein. Und schlafen trotz der unguten Situation tief und lange. Am Morgen messe ich nach - es sind nach wie vor 19° Schräglage. Wir sinken also nicht weiter.
Der Traktor läßt auf sich warten. Stunde um Stunde vergeht. Schließlich bringt der Torwärter Nachricht. Der Traktor ist 'out of fuel', sie müssen erst Diesel organisieren. Morgen vielleicht. Schließlich ist auch das Gesprächsguthaben unseres Freundes erschöpft, mein Telefon will und will sich nicht einbuchen, uns bleibt aber noch mein Satelliten-Telefon (Inmarsat, das Thuraya System versagt in diesen Breitengraden).
Mein Bier-Vorrat geht zu Neige. Das erfreut mich gar nicht. Aber wir halten es gut aus in unserer schrägen Lage, lesen, kochen (man muß eben den Topf festhalten, dann bleibt er auch auf der Kochplatte), genießen die Stille und die Einsamkeit, so gut es geht und hoffen auf morgen.
Spät in der Nacht brummt ein Auto heran. Der Fahrer stellt sich als 'General Manager' von Kubu Island vor und verspricht uns Hilfe für den nächsten Tag - er will mit 6-7 Mann anrücken, Steine mitbringen und uns aus unserer mißlichen Lage befreien helfen. 100 Pula (ca. 15USD) will er pro Mann und Nase dafür. Nachdem meine Argumentationsmöglichkeiten doch arg begrenzt sind, willige ich gerne ein. Und so verbringen wir eine weitere hoffnungsvolle Nacht mitten im Nichts.
So we leave Franicstown and head for Kubu Islands. Daintly (as danitly as an 18 tonne truck can be) we make our way through the Salt Pans, slowly following the tracks of other cars. We arrive at the Vet Gate and Thomas has a conversation with the man at the gate, who tells Thomas that the pans are wet but we could try and make it to a 'small forest'. Thomas returns to the truck and relates this news to me. Ummm, I was not convinced but I dare object as Thomas was so excited. We drive along to the 'small forest' and soon discover pools of water and we decided to turn back and make our way out. We turn with no difficulties and as we are driving along Thomas diviates slightly from the track and "heller" we get stuck. Getting stuck and the vehcile is upright is one thing but getting stuck and the vehicle is tilting 17 degrees is just a tad bit uncomfortable. Thomas (bless him) got out his shovels and we begun digging (which was of no help whatsoever), eventually we gave up and spent our first night stuck in the mud.