Afrika! - Mosambik

23.9.2009 Mutare - Gorongosa NP

'How did you enter Zimbabwe' herrscht er mich an, der Herr Immigrations-Beamte an der Ausreisekontrolle in Simbabwe. Als ob das ein Geheimnis wäre - das Visum, ausgestellt und mit Einreisestempel versehen, zeigt ganz deutlich den Grenzübergang Kazungula. Vor 29 Tagen. Ich nehme ihm meinen Paß aus der Hand und zeige ihm wie einem kleinen Kind Visum und Stempel. 'Yes, but that is not the Entry stamp, it's the VISA stamp!' Von einem Visum-Stempel habe ich bisher nichts gehört und außerdem zeigt Janice's Simbabwe-Paß den gleichen Stempel als Einreise-Stempel und im Visum-Formular sitzt er passend im Einreise-Stempel-Feld. Mir ist schon klar, der Bursche ist auf Bakschisch aus. Ich drehe die Augen zur Decke und zeige mich betont gelangweilt. Ich habe alle Zeit der Welt. Also gibt er auf, der Depp.
Die mosambikanische Seite ist nicht besser. Arrogant bis zum geht-nicht-mehr lassen sie uns stehen. Irgendwann bequemt sich Madame, meinen Paß zum Visum-Eintrag ihrem Kollegen zu bringen. In einer Hand einen von Fett triefenden Maiskolben, den er genüßlich lutscht, mit der anderen den Stempel schwingend, knallt er mir den Stempel in meinen Paß. Wischt sich die Hand an der Hose ab, befingert meinen Paß und händigt ihn mir schließlich ohne mich auch nur anzusehen, aus. Willkommen in Mosambik!
Ich habe ja wilde Geschichten gehört von den Straßenräbern in Uniform. Also sieht jetzt unser Truck aus wie ein Christbaum. Reflektierende gelb-rote Streifen quer übers Heck, ein 100km/h Geschwindigkeits-Schild, zwei Warndreiecke, vorne weiße und hinten rote Reflektor-Streifen. Nur das gelbe Reflektor-Tape entlang den Seiten weigere ich mich, anzubringen.
Wir bleiben aber unbehelligt. Wir sind aber auch super-legal unterwegs. Road-Tax für 120USD, Versicherung für 30USD, Carnet, internationale Zulassung und internationaler Führerschein. Fehlen nur noch notariell beglaubigte Kopien all unserer Papiere, wenn man anderen Reiseberichten Glauben schenkt.
Wir verbringen ein paar Tage im Gorongosa National Park. Das hätte ich im Leben nie gedacht: Preiswert, schöne Anlage, erstklassiges Restaurant (so guten Fisch haben wir schon lange nicht mehr gegessen und das Buffet am Wochenende braucht keinen Vergleich zu scheuen), Stromanschluß (Generator-gespeist, von 8-22 Uhr) und - Wireless Lan. Ich bin sprachlos.
Allerdings dürfen wir mit unserem Truck nicht auf Pirschfahrt gehen - die Bäume seien zu dicht. Ist völliger Quatsch - wahrscheinlich wollen sie einfach nur ihre eigenen Gamedrives vollkriegen, aber was solls.
Es sind nach wir vor nur wenige Tiere im Park (abgesehen von den Pavianen, die eine Plage sind), aber der Park ist ja noch jung.
Kontakt: Tel. +258 23 535010, travel@gorongosa.net